Bruno Chetan

Ich kam 1966 in Basel zur Welt. Zuerst waren wir, meine Eltern und 2 ältere Schwestern in Allschwil, dann aber schon bald in Muttenz, wo ich aufwuchs, Kindergarten und Schule besuchte. Meine erste Ausbildung war die des R+TV Elektrikers. Nebenbei entdeckte ich die Lebenskraft zum heilen und die Spiritualität. 

Mit 21 Jahren fuhr ich mit einer „Ente“  (Doeschwo) von Basel mit Daniel nach Indien. Nach 9 Monaten kam ich wieder zurück. 

Zurück in der Schweiz wurde ich Buddhist und half mit, in Spanien ein Zentrum aufzubauen (Karmagön). Danach folgten viele Ausbildungen im Handauflegen, Medialität und medizinische Massage.

1987 traf ich Mata Amritanandamayi, eine indische heilige, auf der Schweibenalp.  Sie gab mir viel Kraft den spirituellen Weg zu gehen.

1997 und  1998, 2 Jährige Asien Reise, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, China, Tibet, Nepal, Indien, Pakistan, China, Mongolei und Russland.

Höhepunkte waren: Ankor Wat – Tempel in Kambodscha, Tibet – Besuch beim 17ten Karmapa Orgyen Trinley Dorje, Pilgerweg um den Kailash, Nepal – 10 Tage Meditationsretreat (Goenka ), 6 Monate Indien – Sehenswürdigkeiten und Besuche vieler Ashrame,  Hunza in Pakistan, Besuch des Shaoling Klosters, Bejing,  Mongolei – Russland und mit dem Auto zurück in der Schweiz.

Anschließend arbeitete ich 5 Jahre bei Auditorium Netzwerk, vom Kopierer zum technischen Leiter. Ich durfte von vielen berühmten Persönlichkeiten Seminare aufnehmen. Highlights waren die Basler Psi Tage, Lindauer  Psychotherapiewochen, Psycholgie Weltkongress in Wien aber auch Thich Nhat Than und Dalai Lama.

Danach folgte eine Primarlehrerausbildung an der Hochschule in Liestal mit Grundstudiumdiplom.

Zur Zeit arbeite ich beim Reha Huus in Reinach – Verkauf und Service von technischen Hilfsmittel, vom Gehstock bis zum Treppenlift.

Ansonsten wohne und ich in Nenzlingen, im Dattatreyahuus, arbeite im Haus oder Garten, organisiere spannende Seminare, gebe Yogastunden oder Heilbehandlungen.

 

Bruno Chetan Lang
Bruno Chetan Lang

 

 

Der Weg der Befreiung nach den Weisheitslehren des Avaita Vedanta:

Was ist Das, was grenzenloser ist als der Weltraum und doch winziger als das Winzigste?
Abstrakte Intelligenz ist weiter als aller Raum und feiner als das Feinste.
Wie ist Seine Natur?    Ihre Natur ist es zu leuchten.
Wo befindet Es sich?   Sie befindet sich im Selbst.

Wie kann etwas weiter sein als der Raum und feiner als das Feinste?
Intelligenz ist die Ursache von allem – darum ist Sie unbegrenzt.
Sie ist nicht fühlbar – darum ist Sie so fein.
Was verstehst Du unter ‚leuchten‘?
Was ist das Selbst?

Leuchten bedeutet offensichtlich Bewußtsein – und das ist das Selbst.

Wie wird chit (Absolutes Bewußtsein) verwirklicht?
Durch Konzentration auf das Eine, muß das Wesen der intellektuellen Hülle erkannt werden, bevor Verwirklichung möglich ist.
Wie wirkt sich die Verwirklichung aus?
Nach der Verwirklichung gibt es keine Wiedergeburt mehr.

Was verstehst Du unter ‚intellektueller Hülle‘?
Die intellektuelle Hülle ist der Schleier, der über der reinen Intelligenz liegt.
Was verstehst Du unter ‚Konzentration auf das Eine‘?
Konzentration auf das Eine heißt, als das Selbst zu verbleiben.
Was verstehst Du unter ‚Geburt‘?
Unter Geburt verstehe ich in diesem Zusammenhang die falsche Gleichsetzung des Körpers mit dem Selbst.

Warum ist die ewig leuchtende Reine Intelligenz nicht verwirklicht?
Unwissenheit verhindert die Verwirklichung der reinen Intelligenz.
Welche Hilfsmittel sind zu Ihrer Verwirklichung erforderlich?
Das Selbst bewirkt die Verwirklichung des Selbst; Hilfsmittel sind nicht erforderlich.
Wieso kommt es zu dem, was Du Geburt nennst?
Die Überzeugung, der Handelnde zu sein, ist die Ursache der irrigen Gleichsetzung des Körpers mit dem Selbst.

Was meinst Du mit ‚Unwissenheit‘?
Unwissenheit bedeutet, sich vom Bewußtsein getrennt zu fühlen und sich mit dem Nicht-Selbst zu identifizieren.
Von wem kommt die Überzeugung, der Handelnde zu sein?
Das Ego oder der ‚Ich‘-Gedanke bewirkt alles Handeln und damit auch die Überzeugung, der Handelnde zu sein.

Mit welchen Mitteln kann die Unwissenheit beseitigt werden?
Wie erlangt man solche Mittel?
Abscheu vor den sogenannten Freuden des Lebens führt zu Gelassenheit.
Gelassenheit entwickelt die Fähigkeit zur Erforschung.
Mit unterscheidender Erforschung wird die Unwissenheit beseitigt.

Was versteht man unter Erforschung, Gelassenheit, Abscheu vor weltlichen Vergnügen?
Erforschen heißt, angeregt durch den festen und ernsthaften Wunsch zur Selbst-Verwirklichung mittels Analyse das Nicht-Selbst vom Selbst zu unterscheiden.
Dem, was einen umgibt, nicht verhaftet sein – das nennt man Gelassenheit.
Zur Entsagung gelangt man, wenn man sich ständig des Elends erinnert, das die unausweichliche Folge des Verhaftetseins an die Dinge der Welt ist.

Welche Ursache liegt diesen Erfordernissen zugrunde?
Göttliche Gnade ist die Grundursache von allem, was gut ist.
Nur liebende Hingabe zu Gott kann diese Gnade bewirken. Hingabe wiederum erwächst im Zusammensein mit Weisen. Daher ist dieses die wichtigste Voraussetzung für die Verwirklichung des Selbst.

Wer ist dieser Gott?
Gott ist der Herr des Kosmos.
Was sollen wir unter Hingabe an Ihn verstehen?
Hingabe bedeutet, Ihn mehr zu lieben als alles andere.
Wen bezeichnest Du als weise?
Weise ist, wer immer im Höchsten Frieden verbleibt und sich in Liebe zu allen und allem verströmt.

Wer lebt ständig unter der Fuchtel der Angst?
Wer von Besitzgier besessen ist, verfällt der Furcht.
Wer lebt ständig unter der Fuchtel des Elends?
Wer sich an die Familie klammert, gerät ins Elend.
Wer lebt ständig unter der Fuchtel der Armut?
Wer von unstillbaren Wünschen geplagt wird, muß als arm gelten.

Wer ist furchtlos?
Wer sich innerlich von allem Besitz gelöst hat, ist frei von Furcht.
Wer ist frei von Elend?
Wer sich von allen Bindungen befreit hat, ist frei von Elend.
Wer ist frei von Wünschen?
Wer sein Selbst erkannt hat, ist frei von Wünschen.

Wer kann vom menschlichen Verstand nicht begriffen werden?
Der Selbstverwirklichte kann vom Verstand nicht begriffen werden.
Wer ist erkennbar, obwohl er keinen Körper hat?
Er ist erkennbar, obwohl er sich nicht mit seinem Körper identifiziert.
Welcher Art sind die Handlungen desjenigen, der nicht handelt?
Seine Handlungen sind die eines Nichthandelnden.

Was ist wirklich?
Das Subjekt (Selbst) ist wirklich.
Was ist unwirklich?
Das Objekt (Nicht-Selbst) ist unwirklich.
Was bleibt wirkungslos?
Weltliches Handeln bleibt ohne Wirkung.

 

aus dem Buch:

Die geheime Botschaft der Göttin Tripura
(Tripura Rahasya)

(ab S.177 Brahmaraksha frägt und  der Prinz Hemangada antwortet)
Der Weg der Befreiung nach den Weisheitslehren des Advaita-Vedanta

Tripura Rahasya ist eine der schönsten  mystisch-philosophischen Schriften des  indischen Mittelalters (ca. 10. Jahrh.).  Es ist von Sri Ramana Maharshi, dem  großen Weisen, als äußerst wertvolles  Lehrbuch der Advaita-Philosophie (Advaita = Nichtzweiheit) geschätzt worden. Obwohl im ganzen Werk eine gewisse shaktische Färbung und vor allem  im Vokabular Einflüsse aus dem  kashmirischen Shivaismus erkennbar  sind, ist es ein spirituelles Waisenkind,  über dessen Familie und Herkunft man  im unklaren ist.

Der hier übersetzte Abschnitt «Von der  Höchsten Weisheit», der mittlere Teil  eines ursprünglich viel umfangreicheren  Werkes, bringt einen Dialog zwischen  dem berühmten mythischen Meister  und Ur-Guru Dattatreya und seinem  Kriegerschüler Parasurama. Letzterer  ist für eine Schülerschaft auf dem Weg  zur Selbst-Verwirklichung reif geworden. Dattatreya unterrichtet ihn mit  höchstem Wissen und klarer Führung.  Er läßt in seine Unterweisungen zahlreiche Parabeln, Schlüsselerzählungen,  mystische Legenden und philosophische  Geschichten einfließen, um seine Darlegungen noch zu vertiefen. Ursprung und Ziel des Befreiungsweges ist die  Göttin Tripura, die universelle, dreifach  göttliche Mutter. Sie ist ewige Weisheit  und Licht einer allumfassenden Liebe. Sie ist es, die nie aufhört, die menschliche Seele zu rufen, um sie zu werben. Sie ist die Wegbereiterin des Jivanmukti, des zu Lebzeiten Befreiten.